(Den englischen Text findet ihr weiter unten)
(Englisch version below)

 

An den Bike Days 2017 haben wir Nicholi kurz getroffen, hatten aber leider keine Gelegenheit mehr für ein Interview mit ihm. Wir durften ihm die Fragen aber zukommen lassen und erhielten sofort Antworten von ihm.

Du hast mit BMX begonnen als du 5 Jahre alt warst. Wie kam es dazu?
Meine Nachbarn haben mir ein paar Dirtjumps in der Nähe meines Hauses gezeigt und ich war sofort hin und weg. Mein Vater hat mir kurz darauf ein kleines 16“ BMX Rad gekauft. Seitdem bin ich immer auf dem Bike!

Wieso bist du zum Mountainbike gewechselt?
Durch die Luft fliegen war schon immer mein Lieblingspart beim Biken, daher gefiel mir das Gefühl Dirtjumps zu fahren sehr. Auch mit dem BMX hast du die Möglichkeit das zu tun; Dirtjumps sind aber hauptsächlich fürs Mountainbike. Ich habe Mountainbike immer respektiert und bewundert. Mit der Hilfe von Specialized und Martin Söderström, habe ich selbst damit begonnen und mich gleich wie zu Hause gefühlt.

Wer ist dein grösstes Vorbild?
Als ich aufgewachsen bin war Dave Mirra mein grösstes Idol. Ich habe mir immer seine Filme angesehen und mich davon inspirieren lassen. Als ich älter wurde habe ich viel Zeit im Woodward Camp verbracht. Das gab mir die Chance mit Jamie Bestwick zu fahren, dessen Dominanz im Sport ebenfalls inspirierend war. Die beiden sind also meine grössten Vorbilder / Inspirationsquellen.

Wie fallen dir Tricks wie der “Twister” ein? Woher holst du deine Inspiration dafür?
Ich bin immer neue Tricks am Lernen. Den Twister zu stehen wirkte anfangs unmöglich, daher hat es mich viel Ausdauer und Beharrlichkeit gekostet es durchzuziehen.
Den Gedanken es trotz allem zu schaffen gab mir die Kraft alles zu geben und es möglich zu machen. So war es auch bei vielen Tricks in der Vergangenheit.

Hast du jemals Angst bevor du einen Trick machst?
Ich habe permanent Angst und/oder bin nervös vor gewissen Tricks. Ich habe grossen Respekt vor den Gefahren des Sports. Ich bin mir bewusst, dass mein Beruf eine der gefährlichsten Sportarten ist. Jeder muss die Gefahren des Sports respektieren, die ständig präsent sind, um eine Katastrophe zu vermeiden.

Worauf bist du in deiner Karriere am meisten stolz?
Auf den Moment als ich letztes Jahr (2016) die FMB World Tour gewonnen habe bin ich wohl am meisten stolz. Weltmeister zu sein scheint so unrealistisch, etwas, dass sogar deine wildesten Träume übersteigt. Dass ich das geschafft habe ist für mich ein unglaublicher Moment.

Hattest du jemals Mühe mit der ganzen Aufmerksamkeit und dem Druck?
Aufmerksamkeit und Druck sind sicherlich während vieler Wettkämpfe in deinem Hinterkopf präsent und machen diese dadurch nervenaufreibend. Nichtsdestotrotz macht es dir auch klar, dass viele Augen auf dich gerichtet sind. Du fährst also für ein höheres Ziel, nämlich auch andere Leute zu inspirieren, nicht nur dich selbst.

Was ist dein Lieblingsevent?
Mein Lieblingsevent ist ganz klar Crankworx Whistler (FMB Diamond Event in Kanada). Dabei spielen viele Faktoren mit, wie beispielsweise der Hype der den Anlass umgibt oder die verrückte Atmosphäre in Whistler während der Eventwoche. Alle lieben den Event und ein Teil davon zu sein ist unglaublich.

Was denkst du über Red Bull Rampage? Der Event wird jedes Jahr verrückter und gefährlicher…
Red Bull Rampage ist ein absolut massgebender Event für Freeride Mountainbiking. Es ist ohne Zweifel der gefährlichste Event, aber auch einer, der die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf sich zieht. Jeder Mensch scheint erstaunt über den Event zu sein. Ich denke, trotz der Gefahr wird der Sport hier gepusht wie man es sich nie hätte vorstellen können. Nachdem ich selbst daran teilgenommen habe, kenne ich die Ehre und Motivation die jeder Fahrer spürt um dem Publikum unglaubliches Mountainbiking zu zeigen, auch wenn unvorstellbare Risiken damit verbunden sind.

Was sagen deine Eltern dazu, dass du ein professioneller Athlet bist?
Mein Vater war und ist ohne Zweifel meine grösste Unterstützung seit Beginn. Er hat mir in jeder erdenklichen Weise geholfen. Ich bin mir nicht sicher, ob er nervös wird wenn ich loslege, aber ich weiss, wie glücklich er ist wenn ich gut gefahren bin und wie wütend wenn ich schlecht war. Er ist also sicherlich mit voller Leidenschaft dabei. Meine Mutter hat mich ebenfalls unterstützt. Sie wird allerdings unglaublich nervös, wenn sie mir beim Fahren zusieht, wie das bei Müttern halt so ist.

Wolltest du jemals etwas Anderes machen?
Seit ich denken kann ist meine grösste Leidenschaft ein professioneller Athlet zu sein. Da ich mit 5 Jahren mit dem Sport angefangen habe, fühlt es sich so an als wäre ich schon immer auf dem Bike gewesen. Ich spiele auch gerne Hockey oder snowboarde im Winter. Trotzdem werde ich nie etwas anderes lieber tun als mein Bike zu fahren.

Was kannst du uns über die MOD (Masters of Dirt) Familie erzählen?
Die MOD Familie ist die verrückteste und lustigste Familie von der ich je Teil sein durfte. Ich kann nicht bestreiten, dass sie mich, nachdem sie mich mit 13 Jahren bei sich aufgenommen haben, aufgezogen haben und zu dem gemacht haben der ich heute bin. Ich habe jeden einzelnen Moment den ich mit ihnen verbracht habe genossen und ich bin unglaublich dankbar, Teil ihres Lebensstils zu sein.

Was machst du, wenn du zuhause in Lincoln bist?
Glücklicherweise habe ich eine Rampe zu Hause. Man findet mich also die meiste Zeit auf der Holzrampe in meinem Garten, wenn ich in Lincoln bin. So viel Spass reisen und fahren in der ganzen Welt auch macht, nichts wird je eine Session zu Hause toppen können.

Wo siehst du dich in 5-10 Jahren?
Hoffentlich werde ich den Sport auch dann noch so sehr pushen wie ich nur kann. Ältere Fahrer wie Ryan Nyquist inspirieren mich wahnsinnig, da sie mit dem Alter keineswegs ruhiger geworden sind. Sie inspirieren alle jungen Athleten dazu, dass wir noch viele viele Jahre fahren können.

Irgendwelche grossen Träume für die Zukunft?
Zurzeit lebe ich meinen Traum, also versuche ich im Moment zu leben und so viel davon zu geniessen wie ich nur kann.

Danke, dass du all unsere Fragen so detailliert beantwortet hast Nicholi. Wir hoffen dich bald zu treffen und wünschen dir nur das Beste für deine Karriere.


Steckbrief
Name: Nicholi Rogatkin
Alter: 21 Jahre
Herkunft: Boston, USA
Wohnort: Lincoln, USA
Beruf: MTB Rider
Sponsoren: Specialized Bicycles, SRAM, Alpinestars, Rock Shox, Spank Industries, X Dubai, DT Swiss, VP Components, KALI, Continental, Ninjaz Gloves, Ergon, Masters of Dirt

Karriere
2017: Sieger Crankworx Rotorua, Neuseeland
2017: Platz 2 FISE World Montpellier, Frankreich
2017: Platz 2 26TRIX, Österreich
2017: Sieger Air To The Throne, England
2017: Sieger Swatch Rocket Air, Schweiz
2017: Sieger Bike Days, Schweiz
2017: Sieger Crankworx Innsbruck, Österreich
2017: Sieger Colorado Freeride Festival, USA
2017: Sieger OMarisquino, Spanien
2016: Sieger FMB World Tour
2015: Platz 3 FMB World Tour & Factory Team Ranking
2014: Platz 6 FMB World Tour
2014: Platz 5 FMB Factory Team Ranking
2013: BMX Weltmeister

Mehr Informationen zu Nicholi Rogatkin unter:
www.instagram.com/nicholirogatkin

 

 


 

We shortly met Nicholi at the Bike Days but unfortunately missed to catch him for an interview. But we could send him the questions anyway and he quickly answered them.

You started with BMX when you were 5. How so?
My neighbor showed me some dirt jumps right near my house and I was instantly hooked. My dad bought me a little 16″ BMX bike soon after and I’ve been riding ever since!

Why change to mountainbike?
My favorite thing about biking was always flying through the air, so I always liked the feeling of riding dirt jumps. The opportunity to do that was fading in BMX, but on center stage in mountainbike. I always respected and admired mountainbiking, so with some help from Specialized and Martin Söderström I got on a mountainbike and felt right at home.

Who’s your biggest idol?
My biggest idol growing up was Dave Mirra. I used to watch his movies all the time and be inspired to ride every time. When I grew up a little, spending a lot of time at Woodward Camp gave me the chance to ride with Jamie Bestwick, who’s dominance in the sport was inspiring as well. So those two are my biggest idols / inspirations.

How do you come up with tricks like the “Twister”? Where do you get your inspiration from?
I’m constantly inspired to learn new tricks. For the Twister, it took a lot of perseverance to make it work, as it essentially seemed to be impossible. But the thought of conquering it and stomping it inspired me to give my all and make it happen, just like many tricks in the past.

Are you ever scared before doing a trick?
I’m consistently scared and/or nervous before certain tricks because I have respect for the danger of the sport. I am aware that my profession is one of the most dangerous sports out there so in order to avoid disaster everyone needs to respect the danger that is constantly present.

What are you most proud about in your career?
My most proud moment has to be my World Championship win last year. Being a World Champion is something that doesn’t seem realistic, something that seems far beyond our wildest dreams. So, to make that dream become a reality was something I’ll always look back upon as an incredible moment.

Did you ever struggle with all the attention and pressure?
Attention and pressure is definitely something in the back of your mind during many competitions and definitely adds a lot of nerves to every competitive situation. However, it also makes it clear that there are a lot of eyes on you which means you are riding for a greater purpose, to inspire others rather than only yourself.

What’s your favorite event?
My favorite event has to be Crankworx Whistler. The hype surrounding the event, the crazy atmosphere in Whistler throughout the week of Crankworx, and many other factors play into an event that everyone loves and is over the moon to be a part of.

What do you think about Red Bull Rampage? It’s getting crazier and more dangerous every year…
Red Bull Rampage in an absolutely influential event for Freeride Mountainbiking. It is without a doubt the most dangerous event, however, it is also the event with eyes on it from all around the world. Every single human seems to be amazed by Rampage. I think despite the danger, it is pushing the sport like people never imagined. And, after taking part in it, I know the honor and the motivation every rider has, to showcase incredible mountainbike riding to the world, even if unimaginable risk is involved.

What did your parents say about you being a professional athlete?
My father has been without a doubt my biggest supporter from the start. He has helped me in every aspect possible. I’m not sure if he gets nervous when I’m dropping in, but I sure know how stoked he gets when good riding happens and how angry he gets when the riding is bad. So, he’s for sure passionate about me being a pro athlete. My mother has also supported me, however she is incredibly nervous when watching any of my riding, just like most mothers would be.

Did you ever wanted to do anything else?
My biggest passion since I can remember is being a professional bike rider. I started riding when I was 5 years old so it feels like I’ve been riding my whole life. I have other passions such as hockey, and snowboarding which I get to enjoy in the winter. However, my passion will never be greater for anything than it is for riding my bike.

What do you do when you’re home in Lincoln?
I’m fortunate to have a solid ramp set up at my house. So, when I’m in Lincoln, you’ll most of the time find me riding the wooden ramps in my yard. As much fun as traveling and riding spots around the world is, nothing will ever beat a solid session at home.

What can you tell us about the MOD family?
The MOD family is the craziest, most fun family I’ve ever been a part of. I cannot deny that they completely raised me and brought me up to be who I am today after taking me in when I was 13 years old. I’ve enjoyed every single moment I’ve spent with them and I’m incredibly thankful to be part of their way of life.

Where do you see yourself in 5-10 years?
In 5-10 years, I hope to still be pushing the sport as much as I possibly can. I’m absolutely inspired by the older riders like Ryan Nyquist, who has not slowed down at all. They inspire all of us younger riders that we can ride for many many years.

Any big dreams for the future?
For now, I’m living my dream so I’m trying to live in the moment and enjoy it as much as I can.

Thanks Nicholi for answering all our questions. We hope to meet you soon and wish you all the best for your career.


Profile
Name: Nicholi Rogatkin
Age: 21 years
Origin: Boston, USA
Currently living in: Lincoln, USA
Profession: MTB Rider
Sponsors: Specialized Bicycles, SRAM, Alpinestars, Rock Shox, Spank Industries, X Dubai, DT Swiss, VP Components, KALI, Continental, Ninjaz Gloves, Ergon, Masters of Dirt

Career
2017: Winner Crankworx Rotorua, New Zealand
2017: 2nd place FISE World Montpellier, France
2017: 2nd place 26TRIX, Austria
2017: Winner Air To The Throne, England
2017: Winner Swatch Rocket Air, Switzerland
2017: Winner Bike Days, Switzerland
2017: Winner Crankworx Innsbruck, Austria
2017: Winner Colorado Freeride Festival, USA
2017: Winner OMarisquino, Spain
2016: Winner FMB World Tour
2015: 3rd place FMB World Tour & Factory Team Ranking
2014: 6th place FMB World Tour
2014: 5th place FMB Factory Team Ranking
2013: BMX World Champion

More information about Nicholi Rogatkin on:
www.instagram.com/nicholirogatkin